Kinder- und Jugendliteraturpreise

Kinder- und Jugendliteraturpreise

 

entstanden v. a. seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zur Förderung der Lesekultur. Die international bedeutendste Auszeichnung ist der seit 1956 vergebene Hans-Christian-Andersen-Preis. In Deutschland wird der vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gestiftete Deutsche Jugendliteraturpreis verliehen. Daneben gibt es ein überwiegend von Verbänden und Vereinen getragenes Prämierungswesen (z. B. Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendliteratur, seit 1982; Oldenburger Kinderbuchpreis, seit 1977; Buxtehuder Bulle, seit 1971; Katholischer Kinderbuchpreis, seit 1979); Rattenfänger-Literaturpreis der Stadt Hameln, seit 1984.

 

Im Gegensatz zur Bundesrepublik Deutschland war die Auszeichnungspraxis in der DDR stärker in das allgemein literarische Prämierungswesen integriert: Zahlreiche führende Kinderbuchautoren erhielten den Nationalpreis für Kunst und Literatur (Erwin Strittmatter, F. Fühmann, B. Pludra, A. Wellm, Liselotte Welskopf-Henrich u. a.). Wichtigste dem Jugendbuch vorbehaltene Auszeichnung war der seit 1968 von der Akademie der Künste der DDR vergebene Alex-Wedding-Preis. - Während in Österreich die von öffentlicher Seite ausgesetzten K.- und J. dominieren (Österreichischer Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur; Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis; Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien), haben sich in der Schweiz neben dem offiziellen Jugendbuchpreis des Schweizerischen Lehrervereins und des Schweizerischen Lehrerinnenvereins, der seit 1942 vergeben wird, private Stifter engagiert wie der »Kinderbuchfonds III. Welt« mit »Die blaue Brillenschlange« und der Züricher Kinderbuchpreis »La vache qui lit«.